Bestellnummer: LK-0001
Der deutsche Name Pantoffeltierchen dürfte wohl den allermeisten bekannt sein. Heute gelten etwa 15 Arten von Paramecium als gesichert, von denen einige einen Artenkomplex bilden. Mit zahlreichen Bücher und ungezählten Publikationen gehört Paramecium wohl zu den am besten untersuchten Wimpertieren überhaupt.
Paramecium caudatum gehört mit etwa 200 µm zu den größten Arten. Paramecium caudatum ist einfach zu halten und zu vermehren. Es lassen sich viele Versuche anstellen, beispielsweise:
- Beobachtung der osmotischen Regulation der Zelle über pulsierende Vakuolen
- Darstellung der "Bewaffnung" von Einzellern (Trichocysten)
- Darstellung des Zellkern-Dualismus der Wimpertieren: kleiner und großer (somatischer) Zellkern
- Beobachtung von Zellteilung und Konjugation
- Beobachtung der Nahrungsaufnahme, z.B. Färbung der Nahrungsvakuolen mit Neutralrot
Langfristige Hälterung bei 15°-20°C, der Temperaturbereich größter Teilungsrate liegt bei etwa 24-26°C.
Geeignetes Kulturmedium: Medium Protisten A für Fütterungsversuche, für die langfristige Kultur sind die Medien Protisten B/C zu wählen.
Lieferumfang:
Lieferung als Starterkultur in einem 15 ml Kunststoffröhrchen. Kulturanleitung.
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Abbildung 1: Paramecium caudatum, frei schwimmendes Individuum mit seiner typischen Pantoffelform. In diesem optischen Schnitt durch das "Pantoffeltier" erkennt man das geschwungene Peristom (Zellmund) mit seiner inneren Bewimperung, welches in ein Phagosom (Nahrungsvakuole) mündet, eine kleine Blase in der Zelle, die einem Magen gleicht. Das Phagsom wird im Verlauf der Zeit, sobald es mit Nahrung gefüllt ist, am Zellmund abgeschnürt. Sodann wandert es durch die Zelle, während die Nahrung, meist Bakterien und andere kleine Organismen, in dieser Vakuole enzymatisch verdaut wird. Häufig besitzen gut genährte Paramecien viele solcher Phagosome in denen sich die Nahrung in unterschiedlichen Stadien der Verdauung befindet. Entsprechend können sogar Unterschiede im pH-Wert dieser Nahrungsvakuolen festgestellt werden. Auch in meiner Aufnahme sind weitere, mit Bakterien gefüllte, kugelförmige Phagosome zu erkennen, die hier leicht bräunlich erscheinen.
Abbildung 2: Die Nachweis der Art, erfolgte hier über Doppelfärbung in Fluoreszenz (Bauer, 2019). Bei dieser Paramecium Art besitzt der charakteristische Micronucleus eine kleine Ausbuchtung, in der kein Chromatin vorhanden ist. Dies ist ein artspezifisches Merkmal, das nur bei P. caudatum zu finden ist.