Einleitung

Fluorol Yellow 088 färbt in Lösung mit Polyethylenglycol (PEG 400) und Glycerin den Planzenstoff Suberin, ein Polymer, welches in Zellwänden der Wurzeln und in den oberen Pflanzenteilen vorkommt, wie den Blättern. Namensgebend für den zu färbenden Stoff Suberin ist übrigens die Korkeiche (Quercus suber), in welcher dieser Stoff vor allem auch im Phellem (Kork) selbst zu finden ist.

Färbung des Salbei

Hier gefärbt wurde ein Querschnitt des Salbei (Salvia officinalis). Der Schnitt erfolgte frei Hand mit einer Rasierklinge. 5µl der Lösung des Fluorochroms wurden auf dem Objektträger mit einem Tropfen Wasser vermischt. Anschließend wurde der frische, unfixierte Schnitt eingebracht und unter Deckglas eingeschlossen. Die Färbedauer kann mikroskopisch kontrolliert werden. Die eigentliche Färbung geschieht der Beobachtung zufolge rasch. Jedoch benötigt die homogene Färbung eines größeren Schnitts eine Weile, da das hochbrechende, zähe Lösemittel (PEG) eine Weile benötigt, bis es gleichmäßig in alle Bereiche des Präparats diffundiert.

In der Fachliteratur wird empfohlen den Farbstoff mit energiereichen UV (365 nm) anzuregen. Das Emissionsspektrum des Farbstoffs legt jedoch nahe, dass der Farbstoff viel besser mit einer blauen LED bei 470 nm angeregt wird, um eine höhere Lichtausbeute in Fluoreszenz zu erhalten. Der Filtersatz sollte einen Langpass für das Emissionslicht bieten (λmin=510 nm). So wurden die vorliegenden Fluoreszenz-Aufnahmen mit einer blauen LED 470 nm und Zeiss Filtersatz 09 aufgenommen. Die rote Fluoreszenz im Schnitt geht vom Chlorophyll des Blattes aus und zeigt die Chloroplasten anderer Zellschichten. Im Vergleich zu Fluoreszenz mit UV Anregung (ohne Abbildung) fällt die Färbung bei Blauanregung, wie erwartet, erheblich deutlicher aus.



Abbildung 1: Die Hellfeldaufnahme zeigt einen Querschnitt durch ein vorjähriges Salbeiblatt von Salvia officinalis. Oberflächlich betrachtet sahen diese vorjährigen Blätter schon grau und alt aus. Das Blatt wies auch einige Verletzungen auf. In der Tiefe zeigt der Schnitt die verschiedenen Typen von Drüsenhaaren (hier: Typ I, Abbildung 1 und 2, Objektiv 10x). Rechts der Bildmitte befindet sich die Hauptblattader, rechts und links das gefaltete Blatt. Die Drüsenhaare sind verteilt über Blattader. Abbildung 3 zeigt die markierte Ausschnittsvergrößerung mit dem 40x Objektiv.



Abbildung 2: Die rote Fluoreszenz im Schnitt geht vom Chlorophyll des Blattes aus und zeigt die Chloroplasten anderer Zellschichten. Im Vergleich zu Fluoreszenz mit UV Anregung (ohne Abbildung) fällt die Färbung bei Blauanregung, wie erwartet, erheblich deutlicher aus. Suberin erscheint grün gefärbt.

 
Abbildung 3: Die Vergrößerung der Epithel-Zellen mit einem Objektiv 40x verdeutlicht, dass Suberin nur in der äußeren Halbschale der Zellwand in den Epithelzellen eingelagert ist.

Literatur

Serrato-Valenti, G., et al. "Structural and histochemical investigation of the glandular trichomes of Salvia aurea L. leaves, and chemical analysis of the essential oil." Annals of Botany 79.3 (1997): 329-336.

Aufnahmedaten

Zeiss AxioLab.A1, N-Achroplan 10x, N-Achroplan 40x, Blauanregung mit LED 470 nm, Zeiss Filtersatz 09, Canon EOS 60D

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